Ich bin laut, weil ich kann.
Viele fragen sich irgendwann, wenn sie auf Orange Voice stoßen:
„Warum macht sie das?“
„Warum ist sie so direkt?“
„Warum spricht sie Täter an?“
„Warum zeigt sie Haltung, wo andere schweigen?“
Ich sage dir warum:
Nicht, weil ich ein Trauma verarbeite.
Nicht, weil ich Aufmerksamkeit brauche.
Nicht, weil ich Wut kanalisiere.
Sondern, weil ich eine Lücke sehe,
die seit Jahrzehnten niemand schließt:
Eine klare weibliche Stimme,
die Gewalt gegen Frauen ohne Opferrahmen,
ohne Tränenästhetik
und ohne Angst adressiert.
1. Ich mache es, weil ich frei bin
Ich bin nicht abhängig von einem System,
das mich dafür bestraft, laut zu sein.
Ich kann sagen, was andere nicht sagen dürfen,
weil ich weder eine Institution repräsentiere,
noch verpflichtet bin, Rücksicht auf Täter-Egos zu nehmen.
Ich habe keine reputative Leine.
Keine politische Agenda.
Keine PR-Fessel.
Ich bin frei.
Und in Freiheit entsteht Klartext.
2. Ich mache es, weil Frauen genug gelitten haben
Frauen brauchen keine weiteren Ratgeber,
die ihnen sagen, wie sie „besser kommunizieren“ sollen.
Oder wie sie „Missverständnisse vermeiden“.
Oder wie sie „nicht provozieren“.
Frauen brauchen keine Selbstoptimierung gegen Gewalt.
Sie brauchen Systeme, die sie schützen.
Und Stimmen, die die Schuld sichtbar dorthin legen, wo sie hingehört:
Zum Täter.
Zum System.
Zur Struktur.
Zur Gesellschaft.
Die Opferrolle ist kein Ort, an dem ich Frauen lasse.
Schon gar nicht freiwillig.
3. Ich mache es, weil die Täterseite zu lange ungestört war
Täter waren immer der blinde Fleck.
Der unbesprochene Pol.
Der „komplizierte Fall“.
Der Mann, dem man „auch zuhören sollte“.
Nein.
Gewalt lebt von Rücksicht auf die falsche Seite.
Ich spreche Täter direkt an,
weil niemand sonst es tut.
Weil sie die Bühne nie freiwillig hergeben.
Und weil es Zeit ist, ihnen klarzumachen:
„Du wirst jetzt gesehen -
nicht bewundert.“
4. Ich mache es, weil ich die Mechanik erkenne, nicht die Melodramatik
Ich sehe nicht die Tragödie.
Ich sehe das System dahinter:
- Macht
- Kontrolle
- Struktur
- Muster
- Wiederholung
- Gesellschaft
- Rahmenbedingungen
Ich nehme Gewalt analytisch auseinander.
Nicht emotional.
Das ist meine Stärke:
Ich sehe die Architektur, nicht nur den Schaden.
5. Ich mache es, weil Frauen eine Verbündete verdienen, die nicht zerbricht
Ich bin nicht hier, um mitzuzittern.
Ich bin hier, um zu stehen.
Frauen müssen nicht Teil einer Leidenskultur sein.
Sie brauchen keine Erklärbärin in Pastell.
Sie brauchen eine Stimme,
die nicht flüstert,
nicht einknickt,
nicht relativiert,
und nicht diplomatisch bleibt.
Sie brauchen eine, die den Raum hält,
weil sie ihn halten kann.
6. Und ja - ich mache es für dich.
Wenn du eine Frau bist und das liest:
Du bist nicht zu laut.
Du bist nicht zu schwierig.
Du bist nicht zu empfindlich.
Du bist nicht zu misstrauisch.
Und du bist nicht schuld.
Du bewegst dich in einem System,
das Gewalt normalisiert
und deine Wahrnehmung verzerrt.
Ich bin hier, um dir zu sagen:
Ich sehe es.
Ich benenne es.
Und ich stelle mich vor dich.
Das ist Behind the Voice.
Und für dich, Darling…
Jetzt meine ich wieder Täter –
falls du dich fragst, warum ich das hier schreibe:
Weil dein System auf Schweigen setzt.
Auf Scham.
Auf Unsichtbarkeit.
Auf Rücksicht.
Auf Angst.
Auf Privatsphäre.
Auf Schutzräume, die du missbrauchst.
Und ich werde jeden dieser Schutzräume ausleuchten.
Es wird dir nicht gefallen.
Soll es auch nicht.
Ich bin Mimi Schnee.
Und ich bin nicht laut, weil ich muss.
Ich bin laut, weil du es dir bequem gemacht hast, Darling.
Damit ist jetzt Schluss.